In der Medienöffentlichkeit ist Identitätspolitik zum Kampfbegriff geworden. Als Verbalkeule
dient er nicht zum Verständnis von Minderheiten sondern schürt Emotionen. Dieses Buch möchte
zur Versachlichung der Identitätsdebatten beitragen. Es benennt die Potenziale für einen
Pluralismus der Identitäten ohne Diffamierungen und zeigt zugleich ihre Grenzen auf. So
plädiert Scheller für eine Politik der Potenzialität. Der Liberalismus muss neu überdacht
werden und die Möglichkeit des Individuums sich immer wieder neu zu entwerfen gegeben sein.
Denn wenn über dem Geschäft des Identifizierens harter Realitäten vergessen wird dass Menschen
auch eigensinnige schöpferische Wesen sind dann gilt: keine Identifikation ohne Imagination.