Die höfische Kultur ist eine 'Kultur der Sichtbarkeit' oder eine 'Kultur der Gestik' wie der
große französische Historiker Jacques Le Goff es formuliert hat. Die 14 Beiträge dieses Bandes
bewegen sich im Grenzbereich zwischen Literaturwissenschaft und Geschichte. Sie erzählen von
öffentlichem und nichtöffentlichem Herrschaftshandeln von dem Anspruch der adligen
Selbstinszenierung und dem Einbruch des Unzivilisierten in die höfische Gesellschaft von dem
Zusammenspiel höfischer Repräsentation und ihrer Medien von Mündlichkeit Schrift Bild und
Musik und schließlich von Repräsentation und Geschlecht dem geheimen und dem öffentlichen
Liebeshandeln das immer auch als Herrschaftshandeln zu verstehen ist.