Im 18. und 19. Jahrhundert fand in den Köpfen der Menschen eine Revolution statt. Bis dahin
hatte man sich bei der Vorstellung von der Zeit vornehmlich an die biblische
Schöpfungsgeschichte gehalten und gefolgert dass Vergangenheit und Zukunft nur von kurzer
Dauer seien. So gab es die populäre Berechnung des Bischofs Ussher wonach die Erde am Abend
vor dem 23. Oktober 4004 v. Chr. erschaffen wurde.Doch mit der Entdeckung dass in den
Gesteinen die Zeugnisse einer langen und ereignisreichen Erdgeschichte dokumentiert sind und
nachdem Darwin sein Konzept zur Evolution der Arten vorlegte begann sich diese Vorstellung
aufzulösen. Mit dem Vertrauensverlust in die biblische Geschichte schwand die Erwartung vom
baldigen Ende der Welt. Gottfried Hofbauer zeigt anschaulich wie sich uns damit die heute
selbstverständlich gewordene nahezu unbegrenzte Zukunft öffnete und macht deutlich wie
wissenschaftliche Erkenntnis das Denken und Lebensgefühl des Menschen nachhaltig verändert.