Descartes' Neubestimmung rationaler Diskurse so die These der Studie impliziert die
systematisch begründete Ausklammerung des Theologischen aus dem Feld natürlicher Rationalität
und seine Deutung als irrationales nur fideistisches Meinen. Das bedeutet auch die
Ausschließung von Transzendenz aus dem Feld möglicher rationaler Diskurse und hat zur Folge
dass der Gottes'-Begriff wie Descartes ihn an zentralen Stellen seiner Argumentation
verwendet nicht mehr im theistisch-theologischen Sinne gemeint sein kann. Er muss daher von
seinen theologischen Implikationen befreit und gereinigt sowie auf das reduziert werden was er
als bloß ontologische Vokabel noch bedeuten kann. Die Studie verbindet den historischen Blick
auf die ideengeschichtliche Einbettung zentraler cartesischer Lehrgehalte in die Diskussionen
ihrer Zeit mit der systematischen Analyse jener Aspekte die eine sinnvolle Rede von
Transzendenz unmöglich machen und insofern als naturalistisch' verstanden werden müssen.