Die regenerativen Energietrager haben bereits heute einen signifikanten Anteil an der
weltweiten Stromerzeugung. 1m Jahre 1997 trugen sie knapp 20 % zur Gesamt produktion von etwa
12. 000 TWh bei. Dieser Anteil wurde fast ausschlieBlich von der Wasserkraft gedeckt der
Beitrag der Solarthermie war mit 0 7 TWh sehr klein obwohl bereits Ende des letzten Anfang
dieses Jahrhunderts erste Anlagen u. a. zum Antrieb von Bewasserungspumpen auf Basis
solarthermischer Stromerzeugung gebaut wurden. Der Einsatz von kostengtinstigerem 01 und
anderen fossilen Brenn stoffen verhinderte damals weitere Entwicklungen und erst mit dem
Beginn der Energiekrise 1973 74 wurden diese Technologien neu entdeckt. Wahrend die Para
bolrinnenkraftwerke SEGS I-IX mit 354 MWel in Kalifornien schon bewiesen daB unter gtinstigen
Rahmenbedingungen ein kommerzieHer Betrieb moglich ist bieten z. B. Paraboloidkraftwerke mit
im Brennpunkt angeordneten Stirling-Motoren erst die Perspektive bei Serienfertigung Strom in
abgelegenen Gebieten des aquatoria len Gtirtels giinstiger zu gestehen als die dort bisher
genutzten Dieselaggregate. ABe solarthermischen Anlagen erfordern eine direkte Einstrahlung von
mindestens 2 1800 kWh m a so daB ihr Einsatz nur in Gebieten zwischen etwa 40° nordlicher und
siidlicher Breite also beispielsweise nicht in Deutschland okonomisch sinnvoH ist. Das hier
vorliegende Buch ist aus dem Skriptum zur Vorlesung Stromerzeugung durch erneuerbare
Energietrager weche an der Ruhr-Universitat Bochum seit dem Wintersemester 1996 als Wahlfach
bzw. als Teilnahmefach der Vertiefungsrichtung Energieversorgung gelesen wird hervorgegangen.