In den Zeiten des Kalten Krieges waren die Länder ihrer Kindheit zu Sperrzonen geworden. Die
Erwähnung der Heimat kam bis weit in die achtziger Jahre einem Tabubruch gleich. Einfühlsam und
zutiefst berührend zeigt Bestsellerautorin Hilke Lorenz welche Folgen diese große nie gelebte
Trauer für die Vertriebenen und ihre Familien bis heute hat.14 Millionen Menschen sind in den
letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs vor der Roten Armee geflüchtet oder mussten nach dem
Zusammenbruch des nationalsozialistischen Deutschland ihre Heimat im Osten verlassen. Zwei
Millionen haben Flucht und Vertreibung nicht überlebt die anderen bekamen oft die Rache der
Sieger zu spüren: Demütigungen Misshandlungen und Vergewaltigungen. Aber diese furchtbaren
Erlebnisse fanden keinen Platz in der bundesrepublikanischen Erinnerung. Integration war die
Devise. So übten sich viele Flüchtlinge und Vertriebene in Selbstverleugnung. Die Menschen die
sie vermissten und die Orte nach denen sie sich sehnten erwähnten sie nicht. Hilke Lorenz
deren Eltern aus Schlesien vertrieben wurden hat mit vielen Betroffenen aber auch mit deren
Kindern über die schwierige Zeit des Neubeginns und über das neue Leben in der Bundesrepublik
gesprochen. Ihre persönlichen Erfahrungen vermitteln ein breitgefächertes Panorama des
deutschen Zusammenwachsens.