Bevor das Deutsche Reich in den Ersten Weltkrieg eintrat hatte es den Neid der Völker auf sich
gezogen - als wirtschaftlich boomende kulturell und wissenschaftlich strahlende sozial
fortschrittliche militärisch brillante Nation. Nach vier Jahren Krieg galt es als aggressiv
reaktionär rechtsverachtend schuldbeladen. Wie wurde es vom Musterschüler zum Paria Europas?
Jörg Friedrich bekannt für unorthodoxe Fragen an die Geschichte wirft einen neuen
unverstellten Blick auf die Weltkriegsjahre 1914 bis 1918. Was unterschied Deutschlands
Verhalten im Krieg von dem der Versailler Siegermächte - von den kolonialistischen Briten den
revanchistischen Franzosen oder den rassistischen Amerikanern? Führten sie Krieg um die
Menschheit mit Völkerrecht und Demokratie zu beglücken? Achteten sie die Neutralität ihrer
Nachbarn? Prüften sie ernsthaft Deutschlands Kompromissangebote oder setzten sie von Anfang an
auf einen Unterwerfungsfrieden? Mit der ihm eigenen erzählerischen Kraft schildert Friedrich
einen Zivilisationsbruch der Europa über Nacht in ein Schlachtfeld verwandelte auf dem Recht
Humanität christliche Werte politisches Augenmaß und wirtschaftliche Vernunft auf allen
Seiten mit Füßen getreten wurden.