Bevor er am 16. August 2014 im Alter von 90 Jahren verstarb gelang es Peter Scholl-Latour noch
die Arbeiten an seinem Buch Der Fluch der bösen Tat. Das Scheitern des Westens im Orient zu
beenden. Der Band ist das großartige Vermächtnis des journalistischen Urgesteins und
Bestsellerautors vielleicht sogar das beste Buch des letzten Welterklärers wie das
Nachrichtenmagazin Der Spiegel einmal den scharfsinnigen Weltenbummler bezeichnete. In seinem
letzten Buch rechnet Peter Scholl-Latour schonungslos mit der Politik des Westens ab. Was in
Staaten wie Libyen Syrien und dem Iran zur Zeit geschieht sieht der Journalist in erster
Linie als Resultat der bösen Taten der USA und ihrer Verbündeten. Die Augsburger Allgemeine
schrieb: In bildreichen Reportagen und aus einer Vielzahl von Gesprächen mit den kleinen und
großen Akteuren vor Ort zeichnet Scholl-Latour die komplizierten Konflikte und Verflechtungen
im Orient nach. Vorschnelle Verurteilung Auch den Umgang westlicher Regierungschefs mit dem
russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert Scholl-Latour. Statt zu versuchen den
ehemaligen KGB-Offizier zu verstehen habe man ihn vorschnell verurteilt so der Autor.
Außerdem würden viele die eigentlichen Interessen Russlands verkennen. So sei Putins Projekt
der Eurasischen Union lediglich ein lockerer Zusammenschluss. Statt Russland hier
Expansionismus zu unterstellen hebt Scholl-Latour die asiatische defensive Dimension des
Vorhabens hervor. Was den Ukraine-Konflikt anbelangt so bezeichnet der Autor das Vorgehen des
Westens als dubios: Obama bestimme die Richtung so Scholl-Latour in dem der US-Präsident alle
Schuld dem Kreml anlaste und die Europäer beugten sich wie immer dem Willen des mächtigen
amerikanischen Verbündeten. Anekdoten und spannende Erlebnisse Für Michael Weidemann vom ndr
ist Der Fluch der bösen Tat eine Mixtur von Scholl-Latours ‚Der-Westen-hat-eigentlich-keine
Ahnung’-Philosophie und Anekdoten aus sechs Jahrzehnten journalistischer Expeditionen in den
Nahen Osten. Allein wegen der spannenden Erlebnisse des Veterans der deutschen
Auslandskorrespondenten lohne sich die Lektüre von Der Fluch der bösen Tat meint der
Rezensent. Guido Schulenberg Redakteur vom Nordwestradio hält Peter Scholl-Latours letztes
Buch für ein Vermächtnis das helfe Weltgeschehen Krisen und Konflikte besser zu verstehen:
Viele Botschaften sind darin enthalten düstere Vorhersagen und zum Teil kleinstteilige
Analysen die uns erklären warum wir im Moment erleben dass die Welt an so vielen Ecken
brennt. Seine wohl erwogene Wahrheit In einem Nachwort zu Der Fluch der bösen Tat bringt
Altkanzler Helmut Schmidt das Besondere an Peter Scholl-Latours journalistischer Gabe auf den
Punkt: Es ist gerade sein sehr subjektives Urteil welches seine Meinungen wertvoll macht. Was
Scholl-Latour schreibt ist kritisch geprüft es ist seine wohl erwogene Wahrheit.