Seit mehr als fünf Jahrzehnten ist Wolf Biermann vor allem eines: Liederdichter. Von Hanns
Eisler ermutigt hat er bereits Ende der 1950er Jahre begonnen zu komponieren und seine Verse
zu singen. Es sind Lieder zwischen »aufständischer Wut und ganz leise werdender Melancholie«
wie Fritz Raddatz einmal schrieb. Der Band versammelt eine Auswahl von Liedern und Gedichten
aus fünfzig Jahren vor allem jene die in Biermanns Leben eine Schlüsselrolle gespielt haben -
wie das Lied »Ermutigung« das zur heimlichen Hymne der politischen Häftlinge in der DDR wurde
Spottlieder wie die »Stasiballade« oder »Die hab ich satt!« aber auch die kurz vor der
Ausbürgerung geschriebene »Ballade vom preußischen Ikarus« erstmals gesungen im legendären
Kölner Konzert 1976. Die »Ballade von den verdorbenen Greisen« über das Politbüro der SED die
Biermann am 1. Dezember 1989 in Leipzig sang als er erstmals wieder in der DDR auftreten
durfte und Lebenslieder wie das nach dem Mauerfall verfasste »Nur wer sich ändert bleibt sich
treu« oder »Heimat« aus dem Jahr 2006 runden die poetische Sammlung ab.