Wie ging man in der Zeit des Ersten Weltkriegs mit nationalen Minderheiten um? Arno Barth
bricht in seiner Studie mit der gängigen Vorstellung die das 'gute' Minderheitenschutzsystem
der Versailler Friedensordnung und des Völkerbundes der 'schlechten' Gewaltpolitik ethnischer
Säuberungen gegenüberstellt deren alleinige Verantwortung man Diktaturen und lokalen Akteuren
vorgeblich rückständiger Regionen zuweist. In seiner Studie zeichnet er den Weg zur Lausanner
Konvention von 1923 nach durch die auf Initiative des Völkerbundes und mit aktiver Zustimmung
der Westmächte ein zwangsweiser Bevölkerungsaustausch - zwischen Griechenland und der Türkei -
beschlossen wurde.