Die Postmoderne lebt! Das ist das Fazit von Johanna Wischners Neulektüre der postmodernen
Klassiker. Die Autorin nimmt sich die Philosophien Habermas' Foucaults und Rortys vor und
stellt die Frage warum trotz reger Debattentätigkeit in den 1980er-Jahren nach wie vor im
Diskurs eine kaum aufzubrechende Frontstellung besteht. Dafür arbeitet sie heraus wie die
politische Philosophie durch nur teilweise explizierte auf der metaphysischen Ebene
angesiedelte Grundannahmen bestimmt wird wodurch in der politisch-philosophischen Debatte
immer auch die fundamentale Frage nach dem Philosophiebegriff mitverhandelt wird. Die Analyse
läuft darauf hinaus das Brüchigwerden des Wahrheitsbegriffs in der Postmoderne ernst zu nehmen
ohne dabei den philosophischen Anspruch aufzugeben. Vielmehr könnte eine erneuerte
philosophische Praxis einen Weg aus dem »postmodernen Patt« bieten.