Störungen des öffentlichen Verkehrs sind nervenaufreibend. Doch wo beschwert man sich wenn der
Zug ausfällt? Beim Personal vor Ort oder gleich beim Unternehmen? Der ethnographische Blick ins
Störungsmanagement der Verkehrsbetriebe zeigt: Jeweils für sich genommen ist keine der beiden
Strategien hilfreich. Mit Rückgriff auf Forschungen zu Accountability und technischen
Infrastrukturen zeichnet die organisationsethnographische Studie nach wie Fragen der
Verantwortlichkeit technisch vermittelt und zwischen verschiedenen Akteuren hin- und
hergeschoben werden. Diese »verteilte Zurechenbarkeit« lässt sich nicht in einzelnen Individuen
verorten sondern findet sich im Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure in den Prozessen und
Praktiken des Störungsmanagements.