Weshalb bleibt das Verhältnis der Geschlechter eigentlich so persistent gegenüber progressiven
Veränderungen? Mario Wolf beantwortet diese Frage anhand der Erkenntnisse der
psychoanalytischen und kritischen Theorie und betrachtet die sogenannte »Archaik« des
Geschlechterverhältnisses dabei nicht als einfachen Rückfall in vorzivilisatorische Zeiten. Er
betont vielmehr die Dialektik von Progression und Regression in der Geschlechterordnung und
verweist auf die statischen und dynamischen Momente der Geschichte. Bedingung diese
Geschlechterordnung zu überwinden und die Vorstellungen einer »männlichen« Rationalität und
einer »weiblichen« Sinnlichkeit endgültig aufzugeben ist - so seine These - das Aufheben des
Widerspruchs von Sinnlichkeit und Vernunft.