Der Kölner Rechtsanwalt Robert Servatius erlangte 1961 weltweite Bekanntheit: Er verteidigte im
Prozess in Jerusalem Adolf Eichmann der während des Zweiten Weltkriegs aus dem Berliner
Reichssicherheitshauptamt die Deportation der europäischen Juden in die deutschen
Vernichtungslager im östlichen Europa organisiert hatte. Dirk Stolper untersucht in seiner
Studie nicht nur die Biografie und die öffentliche Wahrnehmung von Servatius sondern
beleuchtet insbesondere die von ihm entwickelten und angewandten Verteidigungsstrategien in
NS-Prozessen zwischen 1945 und 1975 sowie deren Rezeption in der Öffentlichkeit. Das Buch
leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der juristischen Auseinandersetzung mit
der NS-Vergangenheit und den NS-Verbrechen insbesondere der Rolle der Strafverteidiger in
diesem Kontext.