Die Flick-Affäre hat ihren festen Platz in der Zeitgeschichte. Transparenz ist eines der
populärsten Schlagwörter heutiger politischer Debatten. Martin Mainka begibt sich auf die Suche
nach den historischen Wurzeln dieses Phänomens: Im Gefolge eines der größten politischen
Skandale der Bundesrepublik Deutschland - in den 1980er Jahren wurde aufgedeckt dass der
Flick-Konzern jahrelang verdeckte Parteienspenden geleistet hatte - gewann Transparenz als Teil
neuer Demokratiekonzepte an Bedeutung die repräsentative Demokratie und die etablierten
Parteien büßten an Legitimität und Vertrauen ein. Erwartungen an die Politik wandelten sich
neue politische Akteure die ein anderes Demokratieverständnis repräsentierten betraten die
politische Bühne. Vor dem Hintergrund zunehmender Moralisierung der öffentlichen Debatte einer
neuen Härte der Parteienkritik und des Korruptionsvorwurfs wurde Transparenz zum Ideal und
Leitbegriff bundesdeutscher Politik - sei es bei der Aufklärungsarbeit des
Flick-Untersuchungsausschusses oder bei den Reformen der Parteienfinanzierung und der
Verhaltensregeln für Abgeordnete.