Die Frage nach der Zugehörigkeit Tibets zum chinesischen Kulturraum sorgt seit langem für
Debatten. Nachdem das tibetische Hochplateau im 18. Jahrhundert China eingegliedert wurde
drang um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert die britische Kolonialmacht aus Indien nach
Tibet vor. Woher kommt es dass westliche und chinesische Ansichten zur »Tibet-Frage« so stark
divergieren? In seiner Analyse erörtert Wang Hui Probleme die weit über den Einzelfall Tibets
hinausgehen: Was macht einen Nationalstaat heute aus? Lässt sich dieses westliche Konzept auf
den ostasiatischen Fall übertragen in dem die Beziehungen zwischen politischer Zentrale und
staatlich wenig definierten Regionen historisch ganz anders gewachsen sind? Ist das
Nationalstaatsprinzip überhaupt noch aktuell oder schürt es religiöse soziale und ethnische
Konflikte? Das Buch bietet fundierte Einsichten zu einer Schlüsselregion der Welt und lädt
kundig wie thesenreich zu gemeinsamer Debatte ein.https: creativecommons.org licenses by-nc-nd
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