Sigmund Freuds Sexualtheorie ist inzwischen mehr als 100 Jahre alt. Seitdem hat sich viel
verändert. Wir denken und arbeiten heute nicht nur anders wir begehren und lieben auch anders.
Die Sexualität ist nicht mehr die große Metapher des Rausches und der Revolution. Sie wird
heute durch Medien und Kommerz weitgehend banalisiert. Vor diesem Hintergrund legt der große
Sexualforscher Volkmar Sigusch mit diesem Buch eine eigene Sexualtheorie vor die erstmals auch
die Neosexualitäten unserer Zeit wie Internet- Portal- und Asexualität umfasst
Neogeschlechter wie Trans- Inter- und Agender sowie Neoallianzen wie Polyamorie und
Objektophilie. Selbstverständlich werden auch die alten Formen wie Hetero- Homo- und
Bisexualität Sadomasochismus und Pädophilie erörtert. Der Kern der Sigusch-Theorie lautet:
Keine Sexualität eines Menschen ist mit der eines anderen identisch. Weil das Sexuelle sich der
Systematisierung entzieht kann darüber theoretisch nur in Fragmenten gesprochen werden. Und
weil sich eine Sexualtheorie nur durch Praxis erhellt geht Sigusch auf die gelebte Sexualität
der Kinder der Jugendlichen der Paare der Alten und vieler anderer ein - kritisch und
konkret.