Deutschlands Außenpolitik sieht sich seit 1871 einem Zielkonflikt ausgesetzt: Soll sich das
Land im 'Windschatten der Weltpolitik' einrichten? Oder soll es 'weltpolitische Verantwortung'
übernehmen? Hatte das Kaiserreich noch verhängnisvoll einen 'Platz an der Sonne' gesucht so
hegten die grauenvollen Erfahrungen zweier Weltkriege die deutschen Ambitionen ein und prägten
eine Kultur der Zurückhaltung. Der Sturm eines Krieges sollte nie wieder von Deutschland
ausgehen. Mit der deutschen Einheit und dem Ende des Kalten Kriegs lag eine Rückkehr zur
weltpolitischen Rolle nahe doch die deutsche Außenpolitik seit 1990 lässt sich besser
verstehen wenn man sie als den Versuch deutet in den Wettbewerbsvorteil des Windschattens
hineinzukommen. Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine ging diese Option verloren. Ein
neuer Streit um die deutsche Außenpolitik hat begonnen: wehrhafter Teil des Westens oder
flexible Zivilmacht am Rande Eurasiens? Mariano Barbato spannt in der 2. aktualisierten und
erweiterten Auflage dieses Buches den Vorstellungsrahmen deutscher Außenpolitik in einer
meteorologischen Metaphorik auf und erklärt ihre 'Wetterwechsel' eindrucksvoll entlang der
außenpolitischen 'Morgenlagen' des Kaiserreichs der Weimarer Republik des NS-Staats des
westdeutschen Kernstaats und des vereinten Deutschlands. Sein politikwissenschaftlicher Blick
in die Geschichte zeigt dass es stets auf den Kanzler ankommt ob Sturm aufzieht oder
Deutschland im europäischen Windschatten der Weltpolitik prosperiert. Ein außenpolitisch
dominierter Wahlkampf um das Kanzleramt zeichnet sich ab. ¿ neuer Blick auf die Geschichte der
deutschen Außenpolitik seit 1871 ¿ Analyse der deutschen Sicherheitspolitik bis zu den
Positionierungen im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 ¿ Handlungsoptionen für die Bundesrepublik
Deutschland im 21. Jh.