Seit 2010 sind neue Formen der Parteiorganisation zu sichtbaren Bestandteilen des
Parteienwettbewerbs in vielen europäischen Ländern geworden. Dieses Buch greift das in
aktivistischen und demokratietheoretischen Debatten zunehmend verbreitete Vokabular von
Horizontalität und Vertikalität auf und entwickelt einen diskursiv-organisatorischen
Forschungsansatz zur Einordnung horizontaler und vertikaler Spielarten parteiförmiger
Organisationspraxis. Im Mittelpunkt stehen dabei Bewegungsparteien und Volksparteien neuen Typs
als paradigmatische Formen horizontaler bzw. vertikaler Parteiorganisation. Unter
Berücksichtigung zahlreicher aktueller Fallbeispiele aus ganz Europa untersucht Seongcheol Kim
die Funktionsweise dieser Parteitypen im dynamischen Spannungsfeld zwischen horizontal
verflachter Koordination und vertikal zugespitzter Führung.