In Ruhe ver-rückt werden dürfen - das wünschen sich viele alte Menschen deren größte Angst es
ist im Alter zunehmend den Verstand zu verlieren. Schätzungen gehen davon aus daß dies bei
über 20 Prozent der über 80j ährigen der Fall sein wird und die zunehmende Zahl von geistig
verwirrten Menschen in Alten- und Pflegeheimen sprechen für diese Annahme. Die Autoren
plädieren daher für ein Umdenken in der Altenpflege ausgehend von der Situation in
Altenheimen. Im fiktiven 'Tagebuch des Josef Weiers' wird beschrieben welche Probleme mit
einer Übersiedlung ins Altenheim verbunden sind und wie der Alltag dort aussieht. Als geistig
reger Mensch und aufmerksamer Beobachter schildert Josef Weiers seine Erfahrungen mit der
Heimleitung dem Pflegepersonal und den anderen Bewohnern. Was in seinem fiktiven Bericht schon
angesprochen wird machen die realen Protokolle aus dem Pflegealltag noch deutlicher: Durch zu
wenig Personal wird nur mangelhafte Betreuung geleistet Pflegebedürftige besonders verwirrte
Menschen werden vernachlässigt. Aber nur mit mehr Personal und besserer Bezahlung der
Pflegekräfte ist es nach Ansicht der Autoren nicht getan. Es gilt vor allem die
Selbständigkeit der alten Menschen zu aktivieren und ihre Eigenheiten zu respektieren auch
wenn sie aus der Sicht des Pflegepersonals ver-rückt erscheinen.