Rose Ausländer hat in der Geschichte der deutschsprachigen Lyrik einen festen Platz. Im
Gegensatz zu ihren Gedichten wurde ihre Prosa jedoch nur am Rande zur Kenntnis genommen. Grund
dafür ist vor allem daß Rose Ausländers nicht-lyrische Arbeiten - wenn sie überhaupt
veröffentlicht wurden - verstreut und an entlegenen Stellen erschienen sind. Wenn nun im
vorliegenden Band alle erzählenden und autobiographischen Prosastücke Rose Ausländers sowie
ihre Essays Feuilletons Reden und Interviews nicht nur erstmals versammelt sondern zum Teil
auch zum ersten Mal publiziert werden so ist dies wirklich höchste Zeit gewesen.Die zwischen
1929 und 1984 erfaßten Texte enthalten Hinweise auf die geographische und geistige Herkunft
die Entwicklung sowie auf die Schreibmotivation und Poetologie Rose Ausländers. Sie geben damit
unverzichtbare Hilfestellungen bei dem Be-mühen das lyrische Werk der Dichterin einzuordnen
und zu ver-stehen.