Die Publikation der folgenden Dokumente soll die Erinnerung an den Studenten Willi Graf
wachhalten der über eine Gruppe christlich orientierter Kritiker der kompromißlerisch mit dem
nationalsozialistischen Regime paktierenden Amtskirche den Weg zum aktiven Widerstand
fand.Geprägt von Romano Guardini und fasziniert von den strengen Riten eines um eine
Liturgieform ringenden Freundeskreises suchte Willi Graf ein Leben in dem Denken und Handeln
nicht getrennt sondern auf ein gemeinsames Ziel gerichtet waren: auf die Einheit von Pflicht
und Neigung von verantwortlichem Dienst in der Gemeinschaft und souveräner Selbstbestimmung
des einzelnen.Willi Graf ging es um solidarisches Handeln in widriger Zeit nicht um
parteipolitische Opposition schon gar nicht um Demonstration einer heroischen Märtyrerpose.
Die in diesem Band erstmals versammelten Briefe und Tagebuchnotizen zeigen wie ihm Bildung und
Lektüre zunehmend zum Politikum wurden und wie er die ethischen Impulse der Wissenschaft der
Kunst und des Glaubens als Verpflichtung zum Widerstand begriff.