Welche Rolle spielen Krankheiten die wie Krebs Tuberkulose oder Aids oft einen tödlichen
Ausgang haben in unserer Phantasie? Entscheidend ist der sprachliche Umgang mit Krankheit die
oft feindselige und unangemessene Art in Metaphern zu denken und zu urteilen. Susan Sontag
plädiert für die Entdämonisierung schreckensvoller Krankheiten.Erstmals werden im vorliegenden
Band die inhaltlich eng aufeinander bezogenen Essays 'Krankheit als Metapher' und 'Aids und
seine Metaphern' gemeinsam publiziert. Sie sind ein jeder für sich und in ihrer Gesamtheit
ein überzeugendes Plädoyer für den Versuch sich vom Schrecken tödlicher Krankheit zu befreien
- durch Demaskierung bei der Wortwahl. Susan Son-tag hat Metaphern und Bilder von Krankheit
aufgespürt die zeigen daß Krebs - und in früheren Zeiten die Tuberkulose - nicht nur als
tödlich betrachtet sondern mit dem Tod selbst identifiziert wurden. Die Dämonisierung von
Krankheit steht in einer langen Tradition die von der Antike über das Mittelalter bis in die
Neuzeit reicht. Susan Sontag kritisiert ebenso die zeitgenössische Neigung einer vorwiegend
psychologischen Erklärung von Krankheit. Auch Aids soll weder Gottesurteil noch Sünde sondern
schlicht eine in ihrer Endphase schmerzvolle und tödliche Krankheit sein.In ihren berühmten
Essays gelingt es der nüchternen durch Kritik und Analyse bestimmten Betrachtung schwerste
Krankheiten nicht länger als etwas 'Fremdes' aus unserem Leben auszugrenzen sondern diese zu
integrieren.