Mit der Zwillingsschwester in die Kapuzinergruft mit dem nomadischen Urgroßvater durch den
Kaukasus mit Sigmund Freud ins Londoner Exil mit der polnischen Putzfrau nach Oswiecim
Auschwitz: Während dreier Jahre - vom Attentat auf die New Yorker Zwillingstürme bis zum
Literaturnobelpreis für Elfriede Jelinek - begibt sich Ilse Aichinger im Wiener Kaffeehaus
»Demel« auf Reisen. Reiseutensilien sind Stift und Papier auf Speisekarten Rätselheften und
Einkaufstüten entstehen abenteuerliche Manuskripte. Reisegefährten sind Menschen die sich
während über 80 Jahren als »kräftige Schattenrisse« in die Erinnerung eingeprägt haben. Die
Routen führen so direkt wie möglich und so »unglaubwürdig« wie nötig in die Topografie der
eigenen Biografie - das wechselvolle Leben einer der wichtigsten Autorinnen der deutschen
Nachkriegsliteratur.