Der Titel klingt heiter und wie eine bloße Variante des Kinderliedes 'Wer hat Angst vor dem
bösen Wolf?' Aber hinter dieser scheinbaren Harmlosigkeit verbirgt sich das Chaos menschlicher
Beziehungen. Schauplatz des Dramas ist eine Wohnung in der sich zwei Ehepaare nach einer Party
treffen. Man vertreibt sich die Zeit mit Gesellschaftsspielen die zum Anlaß der
Selbstentblößung werden. Albee geht es dabei um die Aufdeckung menschlicher Illusionen. Er
zeichnet mit ebensoviel Wehmut wie Ironie zugleich messerscharf und doch mitfühlend das Bild
des Menschen dem offenbar alles zum 'Glücklichsein' zur Verfügung steht und der doch nur um so
hoffnungsloser allein ist. Carson McCullers schrieb über das von der Kritik als großes
leidenschaftliches Theater gefeierte Stück: Es hat die Leidensgröße eines griechischen Dramas
wildesten Humor und düsteren Glanz.