Zwischen Europa 1911 und Mitteleuropa Wien 1936 spannt sich der Zeitenbogen der Erzählungen
aus Franz Werfels letztem Lebensjahrzehnt. Sie sind geprägt vom Eindruck realer Gestalten und
politischer Ereignisse von persönlichen Erlebnissen und allgemeinen Erfahrungen - von Karl
Weißenstein einem kauzig-tragischen Original ebenso wie von den durch das Abkommen zwischen
Schuschnigg und Hitler bewirkten Veränderungen in Österreich von der Stieftochter Manon und
ihrem Sterben ebenso wie vom plötzlichen Tod des Freundes Ödön von Horváth. Um Charakter und
Verantwortung um Gerechtigkeit und Toleranz um Wahrung der Menschlichkeit geht es Werfel in
diesen Legenden Porträts und Erzählungen nicht zuletzt in der »vertrackten Ehegeschichte« von
der blaßblauen Frauenschrift von der er während der Arbeit sagte sie sei etwas was er bisher
noch nie versucht habe: erzählend Privatestes und Politisches auf eine Ebene zu stellen.