Die Beiträge dieses Bandes führen die teilweise auf unterschiedlichen Wegen entstandenen
Erkenntnisse der beiden Richtungen zusammen. Eines wissen wir ganz sicher: Eine sichere
Bindungserfahrung in der Kindheit - wenigstens eine! - ist ein ganz wichtiger Schutz gegen das
Aufkommen psychopathologischer Symptome nach einem traumatischen Erlebnis. Die Erkenntnisse
der Bindungsforschung haben in jüngerer Zeit in psychoanalytische und psychotherapeutische
Überlegungen Einzug gehalten. Dieses Buch führt nun erstmals die bisher weitgehend unabhängig
voneinander operierenden Richtungen Bindungsforschung und Psychotraumatologie zusammen. Es wird
dargestellt wie Bindungsverhalten und -störungen mit traumatischen Trennungs- und
Verlusterlebnissen zusammenhängen oder auch mit anderen traumatischen Ereignissen wie
körperlicher und emotionaler Mißhandlung oder sexueller Gewalt. Die Bindungsforschung hat
herausgearbeitet wie solche ungelösten Traumata sich auf gestörtes Verhalten bei Kindern und
auf Bindungsrepräsentationen bei Erwachsenen auswirken können. Parallel dazu hat sich die
Psychotraumatologie bei ihren Untersuchungen eher darauf konzentriert zu erforschen welche
psychopathologischen Symptome durch ungelöste Traumatafolgen ausgelöst werden können. Bedeutsam
sind auch neue Erkenntnisse darüber wie Kinder ein akutes Trauma überstehen können und welche
Schutzfaktoren zu ihrer psychischen Stabilisierung beitragen. Mit Beiträgen von Anni Bergman
Lutz-Ulrich Besser Marc H. Bornstein Arne Hofmann Klaus E. Grossmann Gerald Hüther
Mechthild Papousek Peter Riedesser u.a.