Im Zentrum von Ulrich Gutmairs Essay Kebabträume in der Mauerstadt steht Gabi Delgado-López
der unlängst verstorbene Sänger der Band DAF - in Wahrheit geht es aber um den Zusam-menhang
von Gastarbeitern und Popkultur und um das Mauer-Berlin der achtziger Jahre. Rengenier C.
Rittersma ist Historiker und begibt sich auf eine Forschungsreise in deutsche Archive es geht
um Trüffel. In seinem Essay schreibt er über die Archive sehr viel mehr aber über die
hindernisreiche Reise die er mit einem von seiner Kommune zur Verfügung gestellten E-Auto
unternahm. Daniel Kehlmann hat gerade ein Buch über die literarische Minderbegabung Künstlicher
Intelligenz veröffentlicht - Hannes Bajohr erklärt warum Kehlmann seine Fragen so stellt dass
die Ergebnisse kaum spannend sein können. In einem weiteren Beitrag setzt sich auch Simon
Roloff mit den Möglichkeiten und Grenzen digitaler Literatur auseinander. Die indische
Schriftstellerin Sumana Roy hat absolut nichts gegen postkoloniale Theorie in der
Literaturwissenschaft sehr wohl aber etwas dagegen dass Literatur die dazu nicht passt in
den Hintergrund rückt.In seiner Sinneskolumne beschäftigt sich Bodo Mrozek mit der Frage was
die Pandemie für unsere Sinneswahrnehmung bedeutet. Philipp Oswalt nimmt sich in seiner
Architekturkolumne die Frankfurter Paulskirche vor und fragt sich ob dieser Erinnerungsort
tatsächlich einer geschichtspolitischen Revision bedarf.Viel war in den letzten Jahren von
Wutbürgern die Rede: Sighard Neckel geht einer etwas aber nicht grundsätzlich anders
gelagerten Emotion nach: dem Groll. Wolfgang Fach verfolgt Pandemie-Politiken in Gegenwart und
mehr noch Vergangenheit. Der Arzt Michael de Ridder und der Anwalt Wolfgang Putz haben vor dem
Bundesverfassungsgericht erfolgreich gegen den Suizidbeihilfe-Paragrafen 217 geklagt. In ihrem
Beitrag legen sie ihre Argumente und Beweggründe dar. Und in Hanna Engelmeiers Schlusskolumne
geht es um derzeit nur in der Fantasie und Erinnerung mögliche Reisen um Zimmer und Zellen.