Bloch schildert in diesem berühmten Buch wie die Feudalgesellschaft entstand. Seine Art der
beschreibenden Untersuchung ermöglicht die Gegenwart aus der ganz anders gearteten
Vergangenheit zu verstehen. Der Leser gewinnt einen Blick dafür wie sehr sich das eigene
Handeln und die gegenwärtigen politischen Situationen im Spiegel der Vergangenheit
relativieren.Das historische Europa vor Augen verdeutlicht Marc Bloch daß sich der Feudalismus
keineswegs überall durchsetzte oder gleichmäßig ausbildete. Sein Entstehen war an Bedingungen
geknüpft an die Herausbildung von Abhängigkeiten. Voraussetzungen waren die Invasionen im 9.
und 10. Jahrhundert durch Araber Ungarn und Wikinger. Ihre Auswirkungen führen danach zu neuen
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen bilden eine noch nie dagewesene geistige
Konstellation aus der die Grundlagen eines veränderten Rechts entstammen.Der Feudalismus ist
für Bloch ein geschichtliches Modell mittelalterlicher Gesellschaften bis zum 13. Jahrhundert.
Die Beschreibung wechselt immer wieder über in meisterhafte Darstellungen markanter Stimmungen
eines Zeitalters und seiner »geistigen Atmosphäre«. Wie wohl nur Umberto Eco für das große
Publikum ist es Marc Bloch für die Geschichtswissenschaften gelungen dem Begriff »Mittelalter«
ganz andere Vorstellungen und eine viel tiefere Bedeutung zu erschließen.