Mit seinen »Beiträgen zur Optik« trat der Farbenforscher Goethe erstmalig auf diesem Gebiet
1791 vor sein Publikum. Schon hier wird sein Bemühen deutlich Theorie und Abstraktion
weitgehend zu vermeiden dem Leser das sinnliche Phänomen selbst anschaulich zu machen. Zu
diesem Zweck fügte Goethe seiner Abhandlung ein »optisches Kartenspiel« bei das alle
beschriebenen Erscheinungen praktisch vor Augen führen sollte. Als Umschlagmotiv für das
Verpackungspapier wählte Goethe die auf unserem Umschlagbild dargestellte Augenvignette die
zentrale Gegenstände und Bilder seiner Farbenlehre andeutet. Der Holzschnitt zeigt auf eine
Zeichnung Goethes zurückgehend den Wolkendunst über einer Uferlandschaft aus dem sich ein
Regenbogen entwickelt. Davon umrahmt sehen wir Prisma und gestielte Lupe im Mittelpunkt aber
ein dominierendes Auge eine Selbstdarstellung von Goethes rechtem Auge im Spiegel gesehen.
Für Goethe war das Auge stets Mittelpunkt seiner Farbenlehre aktiv handelndes Farben
forderndes Organ. Der vorliegende Band enthält die überwiegend erst aus dem Nachlaß
bekanntgewordenen Studien Goethes zur Farbenlehre aus der Zeit zwischen 1790 und 1807.