Die Ereignisse der Französischen Revolution von 1789 bewogen Herder mit seinen Briefen zu
Beförderung der Humanität (1793-1797) die Form der systematischen Darstellung zu verlassen und
in der Fiktion eines Briefwechsels Wesen und Aufgabe des Menschen auf die aktuellen Fragen des
Tages zu beziehen. Anthropologische Reflexionen über die Natur des Menschen verbinden sich hier
mit der Frage nach den Beispielen ihrer geglückten Verwirklichung in Literatur und Kunst
konkrete Kritik an den politischen Verhältnissen der Gegenwart an Unterdrückung und Ausbeutung
der Völker Afrikas und Amerikas entwickelt sich aus der Anschauung des Ganzen der
Menschengeschichte. Der Band bringt den vollständigen und kommentierten Text der Briefe zu
Beförderung der Humanität aus dem handschriftlichen Nachlaß ergänzt um die 24 Briefe der
ersten Niederschrift der ersten Sammlung sowie um Texte aus den Entwürfen zu den übrigen Teilen
des Werkes.