1789 im Jahr der Französischen Revolution schrieb Ludwig Tieck seine ersten datierbaren
literarischen Texte. In zweifacher Hinsicht ist dieses Frühwerk bemerkenswert: als
facettenreicher Spiegel der deutschen Literatur im ausgehenden 18. Jahrhundert und als
kräftiger Vorklang von Tiecks zentralen frühromantischen Dichtungen. So bilden sämtliche in
diesem Band versammelten Texte eine geistige Einheit zeigen bereits das für Tieck spezifische
Gegen- und Ineinander von rein poetischem Kunstenthusiasmus und begrifflich-rationalistischer
Kunstkritik. Noch heute verblüffen die Schnelligkeit und Sicherheit mit der sich der junge
Tieck vom Amateur zum professionellen und bald auch beim Publikum erfolgreichen Autor
entwickelt noch heute fasziniert die eigenartige Verwobenheit trostloser und verzweifelter
Stimmungen schicksalhafter Verstrickung und verhängnisvoller Geheimnisse mit der Thematik des
Unbedrohten Heiteren und Idyllischen. Der Band bietet erstmals eine textkritische und
sorgfältig kommentierte Ausgabe des Frühwerks mit Beispielen ungedruckter Texte aus dem
Nachlaß.