Auf der Höhe seines Ruhms stand Tieck in den letzten Jahren seines Lebens die er in Dresden
verbrachte. Nach Goethes Tod galt er als der repräsentative Schriftsteller der deutschen
Literatur - nicht seines romantischen Frühwerks vielmehr der heiter-ironischen
Gesellschaftskunst seiner Novellen wegen. Tiecks späte Novellen sind 'erinnerte' Romantik. In
Spiegelungen und ironischen Brechungen umkreisen sie das Wunderbare und den Einbruch des
Außergewöhnlichen in die Alltagswelt. Als der überlebende Zeitgenosse der Kunstperiode und als
ihr letzter Fürst hat er nicht nur sie in eine gesellschaftlich wie literarisch gewandelte
Epoche übertragen als Zeitgenosse des Vormärz hat er auch das Neue selbst noch gestaltet:
Motive und Tendenzen seines Romans Vittoria Accorombona sind dafür ein glänzendes Zeugnis. Band
12 der neuen Tieck-Ausgabe bietet erstmals kommentiert Tiecks vollständiges Spätwerk.