Am Abend vor ihrem dreißigsten Geburtstag beschließt Anna Thurow zu sterben. Oder zumindest
erwägt sie sämtliche Selbstmordarten - nur keine scheint die richtige. Sie ist weder
unglücklich noch glücklich aber etwas kam ihr schon immer seltsam falsch vor: etwa dass sie
als Kind Astronautin werden wollte und nun einen tristen Bürojob irgendwo in Ostdeutschland
macht und nicht zuletzt der fehlende Penis zwischen ihren Beinen. Eine Hypnotiseurin leitet
Annas Fremdeln mit sich und der Welt von einem früheren Leben her: In Anna rumore der Geist
eines kroatischen Juden namens Andri. Anna hält das für ziemlich große Scheiße aber die
Neugier siegt: Sie reist in Andris angebliche Heimatstadt. Überwältigt von der Schönheit
Dubrovniks trifft sie über einen Kontakt der Jüdischen Gemeinde auf Anka die diesen Andri
gekannt hat und erfährt immer mehr von der Kriegsvergangenheit Ex-Jugoslawiens und den
Naziverbrechen. Der erste Roman der Musikerin und Schriftstellerin Ariana Zustra handelt von
verdrängten Kriegsschauplätzen der Shoa von Grenzen von Religion Identität und Sexualität. Es
ist ein ebenso urkomischer wie todtrauriger Roman über den Versuch sich selbst und die Welt zu
erklären und über die Frage wer wir sein können wenn wir nicht wissen wer wir sind.