Materialistische Pädagogik deren Spuren in der Weimarer Republik anzutreffen sind ist nach
dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik nur zögerlich aufgegriffen und zudem durch
politische Kräfte planmäßig behindert worden. Dieses Jahrbuch versucht erneut wissenschaftliche
Verständigung über die Denkmöglichkeit materialistischer Pädagogik unter den Bedingungen des
ausgehenden Jahrhunderts. Das geschieht durch Reflexion auf den Begriff derMündigkeit der
jeder pädagogischen Bemühung zugrunde liegt und ohne den keine Erziehungs- und Bildungstheorie
aufzubauen ist. Mit diesem Begriff sind folglich sämtliche pädagogische Veranstaltungen
verknüpft an ihm müssen sichdaher die Differenzen bestimmen lassen. Materialistische
Theoriebildung hat ihre Zielvorstellung in der Veränderung von Praxis die individuelle
Mündigkeit nur fördern kann indem und soweit sie gegen allgemeine Ursachen von Unmündigkeit
angeht.