Die Untersuchung der Valenz deutscher Verben setzte in den 60er Jahren ein und blieb nahezu
zwei Jahrzehnte lang der strukturalistischen Sprachbetrachtung verpflichtet. In den 80er Jahren
wurden dann versucht das Phänomen der Valenz auch auf der Grundlage alternativer Konzepte wie
z.B. dem der Prototypensemantik zu erfassen. In dieser Arbeit wird nun gezeigt daß die
valenzspezifische Ausstattung der deutschen Verben in Verwendung und System auf die Umsetzung
sprachökonomischer Handlungskonzepte zurückzuführen ist. Von zentraler Bedeutung für eine
solche Interpretation ist zum einen das sprachökonomische Grundbedürfnis danach in
vergleichbaren Situationen vergleichbar zu handeln und zum anderen das Bedürfnis sprachliche
Einheiten der konkreten bzw. der zu erwartenden Gebrauchsfrequenz anzupassen.