Ist das Leben im Zeitalter der Kommunikation im Gegensatz zu früheren Epochen ein kommunikativ
reicheres geworden? Werden die Voraussetzungen für existentielle Funktionen von Kommunikation
wie etwa das Stiften von Sinn Gemeinsamkeit und Orientierung heutzutage eher gewährleistet?
Eine Analyse lässt erkennen dass die quantitative Steigerung von Informations- und
Kommunikationstechnologien keine parallel dazu verlaufende qualitative Verbesserung der
Kommunikation bewirkt hat. Vordergründig lässt sich dies durch Defizite von Interaktivität und
Körperlichkeit begründen. Dahinter verbirgt sich die Verankerung in der paradoxen und
selbstzerstörerischen Grundstruktur unserer Zivilisation. Um den ambivalenten Ergebnissen
unserer Kommunikationskultur entgegenwirken zu können müssen nun kommunikationsökologische
Ansätze in Betracht gezogen werden.