Der Anteil von Kindern mit Lernschwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben kann unter
alltagsnahen Bedingungen deutlich verringert und die durchschnittlichen Leistungen spürbar
erhöht werden. Dies ist das Ergebnis der Evaluation des Projekts Lesen und Schreiben für alle
(PLUS). Im vorliegenden zweiten Teil des Berichts werden Lehrerinnen und Lehrer mit ihren
Klassen vorgestellt die überdurchschnittlich hohe Lernfortschritte erzielten. Die qualitative
Analyse von elf Klassen und die Gespräche mit den Lehrkräften und Schriftsprachberaterinnen
dieser Klassen bestätigen und konkretisieren die Ergebnisse der Längsschnittuntersuchungen: -
Lernförderliche Bedingungen können in Klassen mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen und
sozialen Zusammensetzungen erreicht werden und dies ist bei verschiedenartigen
Unterrichtsstilen und Lehrerpersönlichkeiten möglich. - Lernförderliche Bedingungen im
Unterricht können auf unterschiedliche Weise hergestellt werden: u.a. durch Kooperation der
Lehrkräfte Realisierung besonderer Projekte systematische Durchführung von Lernprogrammen
oder durch strikte Einhaltung verbindlicher Regeln für das Lernverhalten. - Es müssen nicht
alle lernförderlichen Bedingungen gleichzeitig realisiert werden um im Gesamtergebnis
erfolgreich zu unterrichten. Einige generelle Merkmale finden sich jedoch in allen
porträtierten Klassen - sie zeichnen lernförderlichen Unterricht in besonderer Weise aus.
Gerade weil die porträtierten Klassen sich hinsichtlich vieler Merkmale nicht grundsätzlich von
anderen Klassen unterscheiden können sie konkrete Anregungen geben und Mut machen ähnliche
Ansätze auch in anderen Klassen zu realisieren.