Petersburg-Panegyrik bezeichnet die Tradition der epideiktischen Stadtdarstellung die im 18.
Jahrhundert einen wesentlichen Beitrag zur Herausbildung der kulturellen Semantik der neuen
Zarenresidenz leistete. Diese Tradition welche die noch rhetorikfreie Stadt in ein textuelles
Gewebe aus Petrinischen Ideologemen Stadtmythemen und der Topik des rhetorischen Städtelobes
einflocht bildet das Fundament des literarischen Petersburg-Mythos. Die Untersuchung dieses
bislang wenig beachteten Stadtdiskurses der in der Petrinischen Epoche entstand und seinen
manieristischen Endpunkt in der Dichtung Semen Bobrovs erfuhr hebt insbesondere drei Aspekte
hervor: das mythopoetische Substrat die kulturelle Dimension (im Sinne der Konstruktion
kultureller Identität) und die rhetorisch-textuelle Faktur. Damit geht sie im Ansatz über das
kultur-semiotische Konzept des Petersburger Textes (V. Toporov) hinaus.