War Bosnien-Herzegowina ein Völkergefängnis oder ein Musterbeispiel für friedliches
multikulturelles Zusammenleben? Diese Studie untersucht die ethnoreligiöse Vielfalt der
bosnisch-herzegowinischen Bevölkerung ihre Multikulturalität und die Repräsentation dieser
Vielfalt in den Institutionen des Rechts und der Politik - den Multikulturalismus. Dabei wird
aufgezeigt daß der zentrale Defekt sozialistischer Gesellschaften darin bestand daß in ihrem
universalistischen Verständnis von Gleichberechtigung das Recht auf Differenz (von Gruppen und
Individuen) systematisch ausgeschlossen blieb. Gerade an den multikulturellen Konflikten zeigt
sich daß sie nicht ein für allemal mit einem verfassungsrechtlichen Federstrich aus der Welt
zu schaffen sind sondern daß es rechtlicher und institutioneller Formen bedarf mit denen
Menschen es lernen ihre unstillbaren Konflikte demokratisch zu lösen.