Paraguay gilt als Paradebeispiel für eine Gesellschaft in der auf nationaler Ebene eine
stabile und konfliktfreie Zweisprachigkeit der Sprachen Spanisch und Guaraní existiert. Dieses
Stereotyp wird anhand der Ergebnisse einer Sprecherbefragung kritisch beleuchtet und vor dem
Hintergrund der besonderen geschichtlichen und sozialen Bindungen Paraguays analysiert. Auf
diese Weise wird ein gegenwartsbezogenes soziolinguistisches Profil der Sprachsituation in
Paraguay gezeichnet. Es zeigt sich daß die diatopische und diastratische Verteilung von
Spanisch und Guaraní als konfliktträchtig eingestuft werden muß.