Gibt es eine Unparteilichkeit in der Rechtsanwendung? Wenn ja lässt sie sich beobachten? Worin
zeigt sie sich? Anhand dieser Leitfragen entwirft der Autor das Modell einer individuell
verschiedenen lebensweltlich geprägten Praxis der Rechtsanwendung. In dieser Wendung bezieht
sich der Justizgewährungsanspruch auf professionelle Mindeststandards. Ob sich diese Standards
einlösen lassen und wie die Praxis mit ihnen verfährt wird im zweiten Teil der Arbeit
untersucht. Ihm liegen Fallanalysen auf der Grundlage von fünf vollständig aufgezeichneten und
transkribierten Hauptverhandlungen zugrunde. Im dritten Teil werden die zutage getretenen
Kriterien einer Prüfung unterzogen insbesondere was ihre Tauglichkeit für eine
Rechtsanwendungslehre angeht.