Die Untersuchung rekonstruiert im ersten Teil die Zuordnung von theologischer und
philosophischer Ethik bei Schleiermacher. Beide Ethiken stehen bei ihm in einem doppelt
komplementären Verhältnis insofern sie die eine Lebenswirklichkeit aus verschiedenen
Perspektiven beschreiben. Die philosophische Ethik gründet nämlich im Denken die theologische
Ethik dagegen im Gefühl. Der zweite Teil unternimmt eine kritische Würdigung diese Konzeption
im Kontext philosophischer und theologischer Diskussion. Schleiermacher wird dazu mit Kant
Tugendhat Hegel MacIntyre Barth und Pannenberg ins «Gespräch» gebracht. Dabei zeigt sich die
Leistungsfähigkeit von Schleiermachers komplementärer Zuordnung und seinem dialogischen
Ethikverständnis.