Die Arbeit stellt Bearbeitungen klassischer Stoffe am Beispiel dreier schwedischer
Kindertheaterstücke vor. Medeas Kinder von Suzanne Osten und Per Lysander nach der Medea des
Euripides Der kleine Prinz von Dänemark von Torsten Letser nach Shakespeares Hamlet und
Metamorphose von Nils Gredeby nach den Metamorphosen des Ovid. Es wird untersucht wie diese
Werke der klassischen Weltliteratur bearbeitet wurden welche Veränderungen sie dabei erfuhren
und welche Interessen die Autoren bei der Arbeit an und mit ihren literarischen Vorlagen
leiteten. Für das Kindertheater als eine Form des Zielgruppentheaters schließt das die
Auseinandersetzung mit seinen historisch und strukturell bedingten Arbeitsformen und den
dahinterstehenden ästhetischen pädagogischen und anthropologischen Voraussetzungen ein.
Bezugnehmend auf die Kontroverse zwischen poetischem und emanzipatorischem Theater sollen
Anmerkungen zu neueren Arbeiten der empirischen und theoretischen Wirkungsforschung die
kindertheaterästhetische und -politische Debatte relativieren.