Die Sitzverlegung von Kapitalgesellschaften in der Europäischen Union ist in den letzten Jahren
aufgrund der Centros-Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs vom 9. März 1999 in den
Blickpunkt der wissenschaftlichen Diskussion gelangt. Die Arbeit behandelt die Thematik in
einem umfassenden Sinn da nicht nur zwischen den Fällen des Zuzugs und des Wegzugs
juristischer Personen differenziert wird sondern auch danach ob es sich bei dem jeweiligen
Sitzverlegungsvorgang um einen Umgehungsgründungstatbestand handelt oder nicht. Zudem wird
zwischen den Fällen der alleinigen Verlegung des effektiven Verwaltungssitzes einer
Gesellschaft der alleinigen Verlegung des statutarischen Gesellschaftssitzes und der
gleichzeitigen Verlegung von statutarischem und effektivem Verwaltungssitz differenziert.
Ausgehend vom deutschen Recht wird dabei unter Berücksichtigung der Rechtslage in anderen
mitgliedstaatlichen Rechtsordnungen jeweils erörtert inwieweit die im Gemeinschaftsrecht
verankerte Niederlassungsfreiheit entsprechende Restrukturierungsvorgänge erfasst.