Russlanddeutsche in Sibirien verwenden regelmäßig russische pragmatische Funktionswörter und
alternieren häufig zwischen den Kontaktsprachen Russisch und Deutsch. In dieser Studie wird
gezeigt wie russische Diskursmarker und Modifikatoren sowie Code-switching verwendet werden
um kommunikative Intentionen wie die Strukturierung von Redebeiträgen zu realisieren oder
Einstellungen zum Ausdruck zu bringen. Situative soziale und kognitive Faktoren werden
analysiert und deren Relevanz diskutiert. Am Beispiel dieser bilingualen Strategien der
Diskursregulierung und Äußerungsmodifizierung wird der Zusammenhang zwischen bilingualem
Sprachverhalten und kontaktinduziertem Sprachwandel erörtert. Damit werden synchronische und
diachronische Fragestellungen der Sprachkontaktforschung miteinander verbunden.