Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung steht die Problematik der Restitution der nach dem
Zweiten Weltkrieg aus dem besetzten Deutschland in die ehemalige Sowjetunion verbrachten
Kulturgüter. Diese wirft über das bilaterale deutsch-russische Verhältnis hinaus auch Fragen
zum Kulturgüterschutz im internationalen Recht im Allgemeinen auf. Nach Darstellung der
Entwicklungsgeschichte des völkerrechtlichen Kulturgüterschutzes und einem Überblick über den
Bestand an Kulturgutschutznormen im internationalen Recht befasst sich die Abhandlung mit der
Frage der völkerrechtlichen Zulässigkeit des Zugriffs der sowjetischen Besatzungsmacht auf
deutsche Kulturgüter. Sodann werden die mit der Rückführung dieser Kulturgüter verbundenen
Rechtsfragen umfassend erörtert und Möglichkeiten zur Durchsetzung von Rückführungsansprüchen
und zur Konfliktlösung auf völkerrechtlicher zivilrechtlicher und diplomatischer Ebene
aufgezeigt.