Flüge durch die Nacht und Verwandlungen in Tiere: Immer wieder erzählen Hexen und Werwölfe
ihren Verfolgern von solchen Erlebnissen bei denen sie die Grenzen zu einer anderen
Wirklichkeit überschreiten. Es sind Berichte die das Motiv einer Reise in die Welt der Toten
preiszugeben scheinen. Die Autorin hat diese Elemente des Hexenstereotyps aus Prozeßakten des
16. und 17. Jahrhunderts herausgelöst und mit vorchristlichen Glaubensvorstellungen verglichen.
Dabei findet sie Verbindungen zwischen dem Hexenmuster und der Ideenwelt eurasischer Schamanen.
Außerdem gibt es Verwandtschaftsbeziehungen zum Mythos von der Muttergöttin und den ihr
folgenden Totenseelen. Diese Phänomene verdichten sich mit den Aussagen der Nachtfahrenden und
Werwölfe aus den Nassauischen Grafschaften zu einer nächtlichen Geschichte. Zum ersten Mal wird
der ländliche Hexenglaube aus dieser Region auf seine Wurzeln im europäischen Schamanismus
untersucht.