Niclaus (Gerhaert) von Leiden ist einer der bedeutendsten Bildhauer und -schnitzer der
Spätgotik. 1928 erschien die letzte Monographie. Trotz einer Fülle von Einzelbetrachtungen
fehlen der Forschung eine eingehende Untersuchung der Werke und ihre Deutung. Die Arbeit
analysiert die komplexen Bildgehalte der Straßburger Kanzleibüsten des hl. Adrian des
Baden-Badener Kruzifixes des Sierck-Grabmals des Straßburger Kanoniker-Epitaphs und der
Dangolsheimer Muttergottes erstmals umfassend in ihrer Bildsemantik und erörtert sie in ihrem
frömmigkeitsgeschichtlichen Zusammenhang. Werkimmanente Aussagen und Stilkritik werden
verknüpft mit Überlegungen zu Thema Auftraggeber und Funktion des Kunstwerks.