Die Theoretiker des Postmodernismus verweisen mit Beharrlichkeit darauf dass die Kultur
unserer Tage augenfällige Übereinstimmungen mit den mittelalterlichen Lebens- und Denkformen
aufweist. In diesem Zusammenhang wird das Phänomen der russischen Orthodoxie Jurodstvo (Heilige
Narrheit Narrheit in Christo) untersucht und als ein kulturhistorisches Instrument entwickelt
das mittelalterliche Frömmigkeitstypen ebenso wie postmoderne ästhetische Protestformen
erschließen kann. Jurodstvo wird auf die Fähigkeit untersucht inwieweit es die kulturelle
Signifikanz aktualisieren und sich in Bereiche hineinstilisieren kann die außerhalb des
Religiösen liegen. Das im Buch vorgenommene interdisziplinäre Vorgehen ein zum Klassiker
avanciertes literarisches Werk mit der Performance-Kunst zu vergleichen erklärt sich aus der
Tatsache dass Jurodstvo zwei Aspekte aufweist: einen visuellen theatralischen und einen
unsichtbaren narrativen.